Die EU-Länder billigen die Strategie Farm to Fork (dt. „Vom Hof auf den Tisch“) für eine nachhaltigere Landwirtschaft, fordern aber, dass jedem in diesem Zusammenhang ausgearbeiteten Gesetzesvorschlag eine Folgenabschätzung vorausgeht. Eine Übersicht von EURACTIVs Medienpartner Euroefe.
Bei ihrem Treffen am gestrigen Montag in Luxemburg unterstützten die EU-Landwirtschaftsministerien einstimmig Bestimmungen, die die Verfügbarkeit von Nahrungsmitteln „in ausreichender Menge und zu erschwinglichen Preisen“ sicherstellen, zur Klimaneutralität der EU bis 2050 beitragen und „ein faires Einkommen und eine starke Unterstützung für die Erzeuger“ garantieren sollen.
Die Ministerinnen und Minister stellten jedoch auch klar, dass „wissenschaftlich fundierte Folgenabschätzungen“ vor allen Gesetzesvorschlägen im Rahmen der F2F-Strategie erforderlich seien.
Eine weitere Anforderung ist die Gewährleistung „gleicher Wettbewerbsbedingungen auf den Märkten für Agrarnahrungsmittel“. Außerdem wird „Vereinbarkeit mit den Regeln der Welthandelsorganisation“ gefordert.
„Der einstimmige Beschluss, den wir erreicht haben, ist ein wichtiges Signal und Bekenntnis zu einer nachhaltigen und wirtschaftlich tragfähigen Land- und Ernährungswirtschaft,“ zeigte sich Bundesagrarministerin Julia Klöckner zufrieden. Sie führt im Rahmen der deutschen EU-Ratspräsidentschaft aktuell den Agrarministerrat.
Stella Kyriakides, die EU-Kommissarin für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, sicherte zu, dass Brüssel beabsichtige, vor der Vorlage konkreter Gesetzesvorschläge die geforderten Folgenabschätzungen durchzuführen, die dann auch die Zustimmung des Rates und des Europäischen Parlaments erfordern würden.
Nachhaltige Systeme und fairer Wettbewerb
„Wir teilen die Überzeugung, dass wir zu nachhaltigeren Agrarsystemen übergehen müssen“, die den Landwirten ein „gerechteres Einkommen“ sichern, sagte Luis Planas, der spanische Minister für Landwirtschaft, Fischerei und Ernährung, bei dem Treffen.
Zusammen mit anderen Ländern betonte Spanien die Notwendigkeit, „faire Wettbewerbsbedingungen“ zwischen europäischen Erzeugern und Produzenten aus Drittländern zu schaffen.
Die F2F-Strategie sieht vor, dass bis zum Jahr 2030 25 Prozent der gesamten landwirtschaftlichen Nutzfläche der EU dem ökologischen Landbau gewidmet werden sollen.
Außerdem muss der Einsatz von Düngemitteln um „mindestens 20 Prozent“ sowie der Pflanzenschutzmitteleinsatz um 50 Prozentgesenkt werden.
Darüber hinaus wird vorgeschlagen, den Verkauf von Antibiotika für Viehzucht und Aquakulturen bis 2030 um 50 Prozent zu verringern.
Ebenfalls Teil der Strategie wird es sein, bis 2025 alle ländlichen Gebiete in der EU mit Breitbandanschlüssen zu versorgen. So soll die „digitale Innovation“ im Landwirtschaftsbereich gefördert werden.