In einer jüngsten Stellungnahme hat die Europäische Gruppe für Ethik der Naturwissenschaften und neuen Technologien keine Argumente gefunden, um die Herstellung von Lebensmitteln aus Klonen und deren Nachkommen zu rechtfertigen. Stattdessen empfiehlt die Gruppe die Förderung öffentlicher Debatten über die Folgen des Klonens landwirtschaftlicher Nutztiere für Landwirtschaft, Umwelt und die Gesellschaft insgesamt.
In einer Stellungnahme, die am 16. Januar 2008 angenommen wurde, sagte die EGE, es gebe keine überzeugenden Argumente, die die Produktion von Lebensmitteln geklonter Tiere und ihrer Nachkommen rechtfertigten.
Die EGE-Stellungnahme über die ethischen Aspekte des Tierklonens für die Nahrungsversorgung erklärt, in Anbetracht des Leidens und der Gesundheitsprobleme von Ersatzmuttertieren und Tierklonen habe die EGE Zweifel, ob das Klonen von Tieren für die Lebensmittelversorgung ethisch gerechtfertigt sei. Ob dies auch für die Nachkommen gelte, sei für weitere wissenschaftliche Forschung offen.
Falls jedoch Fleisch- und andere Nahrungsmittelprodukte aus geklonten Tieren auf den europäischen Markt gelangten, argumentiert die EGE, dass:
- die Sicherheit von Nahrungsmittelprodukten für den menschlichen Verzehr garantiert werden müsse;
- die Anleitung der Weltorganisation für Tiergesundheit (OIE) zu Tierschutz befolgt werden müsse;
- die EU-Gesetzgebung über die Zurückführbarkeit von Tieren und ihrer Nahrungsmittelprodukte gestärkt werden sollte, einschließlich der Zurückführbarkeit von Importen und Welthandel.
Zusätzlich hat die EGE empfohlen, weitere Studien und Analysen über den langfristigen Tierschutz und die gesundheitlichen Folgen für Klone und deren Nachkommen durchzuführen. Es sollen ebenfalls angemessene Maßnahmen ergriffen werden, um das Erbmaterial von Nutztierarten zu erhalten sowie Fragen des geistigen Eigentums und der Kennzeichnung von Produkten zu klären.
Weiterhin empfiehlt die Gruppe, öffentliche Debatten über die Auswirkungen des Klonens von Nutztieren auf Landwirtschaft und Umwelt, über die gesellschaftlichen Folgen eines zunehmenden Fleischkonsums und die Rinderzucht, sowie über die gerechte Verteilung von Lebensmittelressourcen zu fördern.