Wegen der weiter sinkenden Milchpreise fordern Bauernverbände dringende neue Hilfen für die Erzeuger.
Der Vorsitzende des Bundesverbands Deutscher Milchviehhalter (BDM), Romuald Schaber, forderte, „dass die Bundesregierung den deutschen Milchbauern noch einmal die gleiche Summe wie die EU – nämlich 58 Millionen – zahlt“. Der „Bild“ (Dienstagsausgabe) sagte Schaber: „Deutschlands Milchbauern bluten weiter aus.“
Joachim Rukwied, der Präsident des Deutschen Bauernverbands, sagte der Zeitung, bei den derzeitigen Preisen „schreiben unsere Bauern weiterhin tiefrote Zahlen“. Die EU und die Bundesregierung müssten nun dafür sorgen, dass das beschlossene Hilfsprogramm „schnell und unbürokratisch“ auf den Höfen ankomme. „Nur dann sind die Existenzen zahlreicher Milchbauern zu erhalten“, sagte Rukwied.
Nach „Bild“-Informationen liegt der durchschnittliche Milchpreis derzeit bei 22,8 Cent je Liter. Das seien noch einmal 0,3 Cent weniger als beim bisherigen Tiefststand im Frühjahr.
Angesichts der Milchkrise hatte die EU-Kommission im vergangenen Monat ein 500 Millionen Euro schweres Hilfspaket für die europäischen Milchbauern geschnürt. Mindestens 58 Millionen Euro sollen davon nach Deutschland fließen.
Nach Auslaufen der Milchquote vor gut einem Jahr wird zurzeit zu viel Milch in Europa produziert. Das drückt die Preise. Viele Milchbauern kämpfen um ihre Existenz.