Finnland bewegt sich zügig auf die Elektrifizierung des Verkehrs zu. Obwohl Elektrofahrzeuge noch immer teuer sind, steht die Bevölkerung ihnen immer offener gegenüber – auch wegen der hohen Benzinpreise.
Laut einer am Dienstag veröffentlichten Studie des finnischen Informationszentrums für den Automobilsektor wird die Zahl der vollelektrischen Fahrzeuge im Land zunehmen. Bis 2025 soll der Anteil der vollelektrischen Fahrzeuge 42 Prozent und bis 2030 fast 70 Prozent erreichen.
„Je mehr persönliche Erfahrungen mit Elektroautos gemacht werden, desto positiver ist die Meinung über sie“, kommentierte Tero Kallio, Geschäftsführer des finnischen Verbands der Automobilindustrie.
Finnland hat 5,5 Millionen Einwohner und 2,7 Millionen Autos, aber nur 18 Prozent der im vergangenen Jahr in Finnland verkauften Autos waren vollelektrisch.
Doch in einem Land, in dem die durchschnittliche Entfernung zwischen größeren Städten zwischen 100 und 500 Kilometern beträgt, scheint sich die Einstellung schnell zu ändern. Die höheren Benzinpreise haben die Autofahrer dazu veranlasst, ihre Einstellung zu Elektrofahrzeugen zu überdenken.
Der Umfrage zufolge sind zwar 44 Prozent der Befragten bereit, ein reines Elektroauto zu kaufen, doch 82 Prozent würden sich für ein Benzin-Hybridauto entscheiden, während 55 Prozent einen Plug-in-Hybrid wählen würden.
Der Mangel an Ladestationen und der dazugehörigen Infrastruktur schreckt die Menschen jedoch vom Kauf solcher Autos ab. Obwohl sich die Anzahl und die nationale Abdeckung der Ladestationen verbessert, geschieht dies nicht schnell genug, um die Nachfrage zu decken.
Der Durchschnittspreis von 50.000 Euro für ein reines Elektroauto ist ein weiterer Faktor, der viele finnische Haushalte derzeit abschreckt.