Die Europäische Union steht kurz vor der Zulassung eines zweiten Corona-Impfstoffs. Den Lieferengpass wird das Moderna-Präparat allerdings kaum beheben. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) erwartet zwei Millionen Dosen im ersten Quartal.
Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA gab am Mittwoch grünes Licht für den Einsatz des Vakzins von Moderna. Der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) der EMA empfahl eine bedingte Zulassung „zur Prävention von COVID-19 bei Menschen ab 18 Jahren“, erklärte die in Amsterdam ansässige Behörde am Mittwoch im Kurzbotschaftendienst Twitter.
📢 EMA has recommended granting a conditional marketing authorisation for COVID-19 Vaccine Moderna to prevent #COVID19 in people from 18 years of age: https://t.co/l9KMZlx7wa pic.twitter.com/BdvXanjOHN
— EU Medicines Agency (@EMA_News) January 6, 2021
Die finale Entscheidung muss nun von der Europäischen Kommission gefällt werden, ihre Zustimmung gilt aber als sicher. Es wäre damit nach dem Mittel von Biontech und Pfizer der zweite in der Europäischen Union zugelassene Covid-19-Impfstoff.
Die USA hatten bereits vor Weihnachten eine Notfallgenehmigung für den Moderna-Impfstoff erteilt. Im Gegensatz zum Vakzin von Biontech benötigt er keine ultrakalte Lagerung und könnte damit einfacher ausgeliefert werden.
Impfstoff-Engpass bleibt wohl bestehen
Den derzeitigen Engpass bei den Vakzinen in Deutschland wird das neue Präparat allerdings nur etwas verringern. Ab kommender Woche seien erste Lieferungen zu erwarten, im ersten Quartal könne Deutschland mit zwei Millionen Dosen rechnen, sagte
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn am Mittwoch (6. Januar) in Berlin.
Als Grund für die begrenzte Menge nannte Spahn den Engpass zum Beginn der Produktion. Insgesamt solle Deutschland im laufenden Jahr 50 Millionen Dosen des Moderna-Präparats erhalten und damit einen großen Anteil der für die EU insgesamt vorgesehenen 160 Millionen Dosen. Dies liegt laut Gesundheitsministerium daran, dass andere EU-Staaten die ihnen zustehenden Optionen nicht ausschöpfen.