Italiens Ministerpräsident Renzi ist nach einem verlorenen Referendum zurückgetreten. Für die Mehrheit der Deutschen ist dies ein Anzeichen für zukünftige Erfolge von EU-Skeptikern.
Nach dem Rücktritt des italienischen Regierungschefs Matteo Renzi erwartet eine Mehrheit der Deutschen einer Umfrage zufolge ein Erstarken von EU-kritischen Parteien in Europa. Laut dem „Deutschlandtrend“ der ARD rechnen 69 Prozent der Befragten mit einer solchen Entwicklung.
Bei der Frage, ob sich durch den Rücktritt auch die wirtschaftliche Situation in der EU verschlechtert, waren die Umfrageteilnehmer gespalten: 45 Prozent befürchten dies, während 44 Prozent eine solche Gefahr nicht sehen. Eine Verschlechterung des Verhältnisses zwischen Deutschland und Italien befürchtet laut der Umfrage nur eine Minderheit von 24 Prozent. 67 Prozent der Befragten halten diese Sorge hingegen für unbegründet.
Renzi hatte am Mittwochabend offiziell seinen Rücktritt erklärt. Er zog damit die Konsequenzen aus dem gescheiterten Verfassungsreferendum vom Sonntag. Eine bereits vom Parlament beschlossene Verfassungsreform war bei der Volksabstimmung deutlich durchgefallen.
Für den ARD-„Deutschlandtrend“ wurden in dieser Woche 1.004 Menschen befragt.