Die NSA und der britische Geheimdienst GCHQ haben offenbar Verschlüsselungscodes eines Sim-Kartenherstellers gestohlen. So sollen sie sich Zugang zu Mobiltelefonen verschafft haben.
Geheimdienste der USA und Großbritanniens haben der Internetseite Intercept zufolge die Verschlüsselungscodes des SIM-Karten-Herstellers Gemalto gestohlen, mit denen die Vertraulichkeit von Handy-Gesprächen geschützt wird.
Dies habe es dem US-Dienst NSA und seinem britischen Gegenpart ermöglicht, einen Großteil der Gespräche und des Datenaustauschs rund um den Globus und ohne Erlaubnis von Behörden und Telekom-Firmen zu verfolgen, berichtete Intercept am Donnerstag. Dabei beruft sich Intercept auf Dokumente des früheren NSA-Mitarbeiters Edward Snowden.
Gemalto stellt digitale Sicherheitstechnik und SIM-Karten für Handys, Bankkarten und biometrische Pässe her. Das französisch-niederländische Unternehmens zählt 450 Kunden, die weltweit Mobilfunknetze betreiben. Dazu gehören auch die US-Anbieter Verizon und AT&T.
Eine Gemalto-Sprecherin kündigte eine gründliche Untersuchung an. Man nehme den Bericht sehr ernst.
Lut einer GCHQ-Sprecherin wolle sich der Dienst nicht zu Geheimdienstangelegenheiten äußern. Die NSA war zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.