Dänische Windturbinen brachen 2015 sämtliche Rekorde: Neusten Statistiken zufolge deckt Windkraft inzwischen 42,1 Prozent des Stromverbrauchs in Dänemark. EURACTIV Brüssel berichtet.
Mit 42,1 Prozent ist der Anteil von Windenergie an Dänemarks Gesamtstrommix weltweit der größte. Im letzten Jahr betrug er laut Angaben des Netzbetreibers Energinet 39,1 Prozent – damals schon ein Rekord.
Von den 8.760 Stunden im Jahr 2015 produzierte der westliche Teil des Landes 1460 Stunden lang Windenergie, sagte Carsten Vittrup von Energinet. „Es ist gar nicht ungewöhnlich, dass es manchmal Stunden gibt, in denen die Windkrafterzeugung größer ist als der tatsächliche Bedarf. Im westlichen Teil des Landes waren es zeitweise 16 Prozent mehr. Das zeigt, dass wir mit volatiler Energieerzeugung über unsere Grenzen hinaus Strom importieren und exportieren können“, betonte Vittrup in einer Stellungnahme. Dänemark exportierte seine neue Windenergie bereits nach Norwegen, Schweden und Deutschland. Im Gegenzug kaufte das Land norwegische Wasserkraft und deutschen Solarstrom. Biomasse- und Kohlekraftwerke spielten aber bei der Stromversorgung noch immer eine wichtige Rolle als Puffer für Zeiten, in denen der Wind nicht wehe und die Sonne nicht scheine, erklärte Vittrup.
Ziel des dänischen Parlaments ist es, bis 2020 mindestens die Hälfte des landeseigenen Strombedarfs durch Windkraft zu decken. Das wird Dänemark den Vorhersagen zufolge auch erreichen. Bis 2030 hofft der skandinavische Staat auf einen 90-prozentigen Anteil erneuerbarer Energien an Strom- und Wärmeversorgung. Noch im Jahr 2005 machte Windkraft 18,7 Prozent des gesamten Strommixes aus. Fünf Jahre später hatte sich der Anteil auf 22 Prozent erhöht und stieg bis 2012 sogar auf 30 Prozent.
Auch in Großbritannien verzeichnete die Windkraft ein Rekordjahr. Daten von National Grid zeigten, dass die Windenergie 2015 elf Prozent des dortigen Energiebedarfs deckte – verglichen mit 9,5 Prozent im Vorjahr. Insgesamt konnte man durch Windkraft genug Strom für 8,25 Millionen Haushalte erzeugen. Das entspricht einem Drittel der Gesamtzahl britischer Haushalte. 2014 waren es noch 6.7 Millionen gewesen.