Die finnische Staatsairline Finnair und die norwegische Regionalfluggesellschaft Widerøe haben angekündigt, batteriebetriebene Elektroflugzeuge kaufen zu wollen. Damit werde man auch eine nordische Initiative unterstützen, mit der die Entwicklung von Elektroflugzeugen vorangetrieben werden soll.
Finnair hat eine entsprechende Interessenbekundung für bis zu 20 Elektroflugzeuge vom Typ ES-19 unterzeichnet, die derzeit vom schwedischen Start-up Heart Aerospace entwickelt werden. Diese sollen voraussichtlich 2026 für kommerzielle Flüge zur Verfügung stehen.
Sowohl Finnair als auch Widerøe erwägen den Einsatz der Flugzeuge für kürzere Inlandsstrecken. Gleichzeitig entwickelt das norwegische Unternehmen zusammen mit Rolls-Royce und dem italienischen Flugzeughersteller Tecnam das Passagierflugzeug P-Volt.
Dank der meist kalten Witterung gilt Europas Hoher Norden als ein klimatisch günstiges Versuchsfeld für die Entwicklung der elektrischen Luftfahrttechnologie.
Da das ES-19-Flugzeug bis zu 1.000 Mal aufgeladen werden kann und die Batterien nach jeder Landung „nachgefüllt“ werden müssen, muss parallel zum Flugzeugkauf allerdings auch eine umfangreiche Infrastruktur aufgebaut werden.
Die entsprechenden Bemühungen werden derzeit vom Nordic Network for Electric Aviation koordiniert, das sich zum Ziel gesetzt hat, die Infrastruktur für Elektroflugzeuge zu standardisieren, Geschäftsmodelle für regionale Verbindungen zu schaffen, Flugzeugtechnologie für „nordische Bedingungen“ zu entwickeln und eine Plattform für die globale Kooperationen aufzubauen.
An dem elf Mitglieder zählenden Netzwerk sind unter anderem Finnair, Air Greenland, Iceland Air und SAS Scandinavian Airlines beteiligt.