Nach jahrelangen Verzögerungen, steigenden Kosten und Vertragsstreitigkeiten steht der Bau des finnischen Reaktors Olkiluoto 3 nun kurz vor dem Abschluss. Die vom französisch-deutschen Konsortium aus Areva und Siemens gebaute Anlage ist der fünfte Atomreaktor in Finnland und wird der größte Europas.
Obwohl das seit 2005 im Bau befindliche Atomkraftwerk bereits 2009 in Betrieb hätte gehen sollte, erteilte die Strahlenschutz- und Atomsicherheitsbehörde des Landes (STUK) erst am vergangenen Freitag die Erlaubnis, die Anlage mit Brennelementen zu bestücken.
Die ursprünglich geschätzten Kosten von drei Milliarden Euro sind derweil aufgrund von Sicherheitsbedenken und fehlerhaften Bauteilen auf 8,4 Milliarden Euro angestiegen. Des Weiteren kam es zu mehreren Gerichtsverfahren. Auch die Verhandlungen zwischen der finnischen Firma TVO und dem Areva-Siemens-Konsortium über die Bedingungen für die Fertigstellung des Projekts dauern noch an.
Der Druckbehälter des Reaktors soll nun demnächst mit 241 Brennelementen, bestehend aus 128 Tonnen Uran, beladen werden. Die Stromproduktion könnte dann im Februar 2022 beginnen.
Der in Eurajoki im südwestlichen Teil Finnlands gelegene Reaktor wird etwa 14 Prozent des finnischen Strombedarfs produzieren.