Die Europäische Investmentbank (EIB) hat ein Darlehen von 130 Millionen Euro für ein grenzüberschreitendes italienisch-französisches Stromleitungsprojekt zugesagt.
Bereits am 21. Juli unterzeichnete die EIB einen Vertrag mit der italienischen Energiefirma Terna, laut dem 130 Millionen Euro für ein Projekt bereitgestellt werden, das die französischen und italienischen Stromnetze miteinander verbinden wird.
Ternas 190 Kilometer lange Verbindungsleitung mit dem Namen „Piedmont-Savoy” soll zwischen den Städten Piossasco in Nordwestitalien und Grande-Île in Südostfrankreich verlaufen.
Nach der Fertigstellung Ende 2019 wäre die Leitung die vierte ihrer Art zwischen den beiden Ländern. Die Transferkapazität zwischen den Netzen würde sich um 1200 MW, in etwa der Leistungskraft eines Atomreaktors, erhöhen. Die Piedmont-Savoy-Verbindung wäre außerdem die längste Gleichspannungs-Stromleitung der Welt.
Terna arbeitet gemeinsam mit seinem französischen Partner RTE an dem Projekt. Die Gesamtkosten werden auf ungefähr eine Milliarde Euro geschätzt.
Die Europäische Kommission sieht die Leitung als Vorhaben von gemeinsamem Interesse (project of common interest, PCI) auf EU-Ebene an. Unter dieser Bezeichnung werden Projekte gefördert, die den Zielen der EU-Energiesicherheit und der Entkarbonisierung dienen.
Luigi Ferraris, Vorstandsvorsitzender von Terna, sagte: „Wir freuen uns sehr, dass sich die Europäische Investmentbank entschieden hat, dieses strategisch wichtige Projekt zu fördern. Es wird das gesamte europäische Stromnetz effizienter und sicherer machen sowie zur Schaffung des Energiebinnenmarktes beitragen.“
Auch für EIB-Vizepräsident Dario Scannapieco ist das Darlehen ein „Beweis für das Engagement der EU im wichtigen Stromnetz-Sektor.“ Er erinnerte weiter daran, dass die EIB in den vergangenen Jahren die Erneuerung und Verbesserung der italienischen Netze mit insgesamt 1 Milliarde Euro unterstützt hatte.